Im damaligen Dreiländereck Deutschland - Russland - Österreich/Ungarn beginnt 1905 auch die Arbeit eines Missionsseminars, in dem Männer und Frauen für die Missionsarbeit ausgebildet werden. 1909 reicht der Platz nicht mehr aus.
Gräfin Maria Pfeil bietet der Mission ihr Erholungsheim „Ottenstein" in Hausdorf mit einer großen Landwirtschaft für 30 Jahre zur Pacht an. Doch 1922 stößt man auch hier an räumliche Grenzen.
Durch den Kauf des Erholungsheimes „Felsenhotel" in Bukowine bekommt die MSOE genügend Platz und einen idealen Ort für die vierjährige Missionarsausbildung.
Der 6. April 1927 geht als dunkler Tag in die Missionsgeschichte ein. Ein heftiger Blitz schlägt ins Dach des Missionshauses ein und setzt das ganze Haus in Brand. Die Betroffenen wissen: ,,Jetzt haben wir nur noch Jesus!"
Im Herbst 1940 müssen alle Schüler und Lehrer das Missionshaus verlassen, weil die Gestapo es für den eigenen Bedarf beschlagnahmt. In dieser Not erlebt die Mission Gottes Treue und kann die Arbeit in angemieteten Zimmern im nahe gelegenen Dorf Straußeney fortsetzen. 1945 kehrt man wieder ins Missionshaus zurück.
Am Morgen des 25. März 1946 erfolgt die sofortige Ausweisung. Missionsleiter Paul Wißwede schreibt: ,,Der Ausweisung aus Schlesien folgen wir in der tiefen Gewissheit: Es ist der HERR, und sein Weg ist heilig! Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen, der Name des HERRN sei gelobt!" (Hiob 1,21) Der Verlust des Missionshauses 1946 ist nicht das Ende der MSOE.
Nach 14-tägiger Fahrt im Güterwagen endet für die sieben übrig gebliebenen Geschwister aus Bukowine die Reise in Siegen-Geisweid. Es ist ein Wunder, dass sie einen Platz in einer Baracke der Siegherd-Fabrik bekommen können. Für 13 Jahre stellt Familie Heinemann der Mission die Räume kostenlos zur Verfügung.
Als Frau Lucie Ludwig aus Geisweid hört, dass die Mission die Baracke verlassen muss, erinnert sie sich an die Bitte ihres verstorbenen Vaters, "die Mission nicht zu vergessen". Sie entschließt sich, ihr schön gelegenes Grundstück für ein neues Missionshaus zur Verfügung zu stellen. Die Mission erlebt Wunder über Wunder und bekommt eine neue Zentrale.
Aufgrund eines hohen Schadens am Missionshaus und des damit verbundenen finanziellen Aufwands beschließt die Mission die gesamte Immobilie in Siegen-Geisweid aufzugeben und die Zentrale in eine kleinere und deutlich kostensparendere Immobilie an einem anderen Ort im Siegerland umzusiedeln. Die anvertrauten Spendengelder sollen auch in Zukunft unter dem unveränderten Auftrag „Gottes Wort den Völkern" in Menschen und die direkte Missionsarbeit investiert werden.